Kurse
Wer geht zur Ergotherapie? Menschen, die in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt sind oder von der Handlungseinschränkung bedroht sind. Das betrifft sowohl meinen Schwerpunkt Kinder als auch Jugendliche, Erwachsene und Senioren. Es handelt sich um Einschränkungen im Bereich der Arbeit/ Produktivität, der Selbstversorgung des Sozialverhaltens oder der psychischen Stabilität.
Wenn mein Kind in der Ergotherapie ist, dürfen wir als Eltern anwesend sein?
Grundsätzlich ja. Es gibt aber auch Ausnahmen, in denen bewusst alleine mit dem Kind gearbeitet wird.
Sehr gerne dürfen Eltern bei meiner Therapie anwesend sein. Wichtig ist mir bei meiner Arbeit, einen guten Transfer in den Alltag des Kindes zu schaffen und mit den Eltern regelmäßig im Gespräch zu sein. Jedoch kann es das Therapieziel oder der Prozess des Kindes auch vorsehen, dass das Kind bewusst alleine im Kontakt mit mir als Therapeutin ist. In diesem Fall dürfen sich Eltern gerne in den Praxisräumen aufhalten und während der letzten Minuten bei der Therapie anwesend sein.
Welcher Arzt verordnet?
Nahezu jeder Arzt kann nach der Heilmittelverordnung „Maßnahmen der Ergotherapie“ verschreiben (Allgemeinarzt, Kinderarzt, Kinder- undJugendpsychiater, Neurologe, Orthopäden, HNO-Arzt, Augenarzt).
Was genau muss auf dem Rezept stehen?
- Daten der Patienten
- Verordnungsmenge: meist 6 oder 10 Heilmittel nach Maßgabe des Kataloges, z.B. motorisch-funktionelle Behandlung, sensomotorisch-perzeptive Behandlung oder neuropsychologisch orientierte Behandlung
- Anzahl pro Woche: 1, 1-2 oder 2 x / Woche
- Indikationsschlüssel
- Diagnose mit Leitsymptomatik
- Medizinische Begründung
Wie arbeitet der Ergotherapeut konkret?
Ausführliches Erstgespräch innerhalb 14 Tagen nach Rezeptausstellung
- individueller Befund
- Zielsetzung gemeinsam mit den betroffenen Personen
- Erarbeitung des Zeitplanes
- Therapie und Anleitung für die persönliche Umsetzung
- regelmäßige Therapiegespräche
- Abschlussbericht an den verordnenden Arzt
- Anpassung der Zielsetzung
- Weiterbehandlung oder Therapieende
Wie kann ich mir die Therapieinhalte genau vorstellen?
Es werden handwerkliche, gestalterische und spielerische Übungen angewandt. Durch das Üben von Tätigkeiten werden Patienten befähigt, für sie bedeutungsvolle Betätigungen in vielen Lebensbereichen durchzuführen. Je nach Befund und Zielsetzung sehen die Inhalte der Ergotherapie anders aus.
Bereich Pädiatrie (Kinderheilkunde):
- Durchführung gezielter Tests zur diagnostischen Abklärung /
Bestätigung der Beobachtungen - Verbesserung der Bewegungsabläufe, Tonusregulation sowie Koordination
(z.B. anhand Hüpfstraße, Klettergerüst, Rollbrett) - Training der Handgeschicklichkeit
(z.B. durch feinmotorische Spiele, die auch gerne ausgeliehen werden dürfen) - Umsetzung und Integration von Sinneswahrnehmung
(z.B. Sensorische Integrationstherapie nach J. Ayres) - Verbesserung der Körperwahrnehmung und des Körperschemas
(z.B. durch Körperübungen) - Förderung der Aufmerksamkeit (z.B. durch bewusstheit-fördernde Spiele)
- Verbessern von Konzentration, Handlungsplanung, Ausdauer
(z.B. anhand PC-Programmen, handwerkliches Arbeiten, Nachbauen von Spielen) - Entwicklung sozio-emotionaler Kompetenzen
(z.B. durch „COSA“-Selbsteinschätzung, Affektsteuerung, Gruppenbehandlung) - Klinische Lerntherapie
- Elternberatung
Bereich der Psychiatrie:
- Entwicklung psychischer Grundleistungsfunktionen
(z.B. Antrieb, Belastbarkeit, Tagesstrukturierung) - Körperwahrnehmung / Wahrnehmungsverarbeitung (z.B. künstlerisches Gestalten)
- Verbesserung sozio-emotionaler Kompetenzen
(z.B. Gefühlsstabilität, Kommunikation/Kooperation) - Erhalt kognitiver Funktionen (z.B. Konzentrationstraining)
Es gibt drei bedeutende Behandlungsansätze:
- Die kompetenzzentrierte Methode (die Ausführung bestimmter Techniken/Tätigkeiten soll dazu führen, verlorengegangene oder nicht vorhandene Fähigkeiten zu erlernen oder zu üben)
- Die interaktionelle Methode ( hier steht die Auseinandersetzung mit der Gruppe mit z.T. ergebnisorientierem Anteil im Vordergrund)
- Die ausdruckszentrierte Methode (über kreativ zu gestaltende Angebote soll der Patient zur Auseinandersetzung mit seinen Gefühlen, Wünschen und Strebungen angeregt werden)
Bereich Neurologie/Geriatrie:
- Prävention (z.B. Hirnleistungstraining)
- Therapie aufgrund ZNS-Erkrankungen
- nach Schlaganfall
(z.B. Koordinations- oder Gleichgewichtstraining,
Verbesserung neuro-psychologischer Dezifite) - nach Querschnittslähmung (z.B. Alltagstraining)
- bei MS (z.B. Erlernen von Ersatzfunktionen)
- bei Demenz (z.B. Schaffen von Orientierungshilfen)
- mehr Infos unter www.ergotherapie.de, www.dve.de
Bereich Orthopädie/Traumatologie/Rheumatologie:
- Prävention (z.B. Handgeschicklichkeit, Gelenkschutz)
- Therapie nach Handoperationen/Handverletzungen
(z.B. Muskelaufbau, Beweglichkeit Sensibilitätstraining) - Umgang mit der Behinderung
(z.B. häusliche Betreuung, Verändern von Verhaltensweisen) - mehr Infos unter www.ergotherapie.de, www.dve.de
Bereich Arbeitstherapie können Inhalte wie folgt aussehen:
- Verbesserung der Arbeitsfähigkeit (z.B. durch Belastungstraining, Förderprogramme)
- mehr Infos unter www.ergotherapie.de, www.dve.de
Welche Verpflichtungen hat der Ergotherapeut?
- Behandlungsgrundlage ist das gültige Rezept für Heilmittelerbringer
- Verantwortung gegenüber den Kostenträgern
- Verschwiegenheitspflicht
Ziel der Therapie?
Herstellen größtmöglicher Handlungskompetenz und Selbständigkeit/Unabhängigkeit im Alltagsleben. Nur so kann der Patient die Aufgaben für sich und seine Umgebung zufriedenstellend erfüllen.
Bei weiteren Fragen zur Ergotherapie nehmen Sie telefonisch (09803-4299804)
oder per Email mit mir Kontakt auf.